Dienstag, 3. Juli 2007

Urlaubsglück




Urlaub kann ganz schön anstrengend sein. Habt Ihr auch so viele Erwartungen an die "schönste Zeit des Jahres"? Eigentlich dachte ich ja, dass ich viele Illusionen schon abgelegt habe. Scheint jedoch nicht so. Um es aber kurz vorwegzunehmen: mein Urlaub war schön, aber eben nicht perfekt. Es war zu heiß. Das kann so ermüdend sein. Wir hatten eine wunderschöne Steinterrasse vor dem Haus. Direkt am Meer. Aber sie gehörte uns nicht alleine. Wir mussten sie mit anderen teilen. Das Appartement kühlte in der Nacht kaum ab und wir schliefen schlecht.

In meiner Fantasie sah mich in meinem eigenen Haus direkt am Meer, umgeben von jeglichem Obst und Gemüse das ich brauche. Manchmal reichten mir auch liebe und hilfreiche Hände die frischen, prallen Kirschen um mir gutes zu tun. Leichte angenehme Brisen kühlten die großzügigen Räumlichkeiten. Vom Wohnzimmer sprang ich in meiner Vorstellung direkt in den richtig temperierten Swimmingpool. Oder eben ins Meer.

Anmaßend? Ja, schon. Sehr! Ich bin in der glücklichen Lage mir Urlaub leisten zu können. Das können viele nicht. Wir alle bekommen so viele Bilder geliefert, meist über die Medien, wie etwas auszusehen hat, damit es perfekt ist. Anscheinend kann ich mich dem nicht immer entziehen. Aber solche Momente dauern zum Glück nur kurz an, und ich bin mir dessen bewusst und kann gegensteuern.

Was mich aber tatsächlich sehr einschränkte, war die Unterversorgung an Obst und Gemüse in gewohnter Auswahl. Und auch ich mag im Urlaub manchesmal in einem Restaurant nett speisen. Leider gab es kaum ein Restaurant dass z.B. ordentliche Salate servierte. So deckte ich mich immer mit Unmengen an Obst ein. Auf jeden Fall merkte ich, wie mein Körper mehr und mehr nach meinen sonstigen Rohkostgenüssen verlangte.

Bei meinem letzten Urlaub in Amerika hatte ich ja das Glück zweimal im Cafe Gratitude in San Francisco essen zu können. Ein phantastisches Rohkostrestaurant. Dort war ich glücklich. Ich aß die Vorspeise und strahlte. Ich hatte das Gefühl total zu schwelgen. Die Nachspeise war so gut, dass ich verleitet bin - übertrieben amerikanisch - zu schreiben, dass ich fast in Tränen ausgebrochen bin. Ja, Essen kann glücklich machen. Das schöne war, dass dieses Essen für mich zubereitet und serviert wurde! Ich konnte einfach sitzen und genießen.

Nach dem jetzigen Urlaub an der istrischen Westküste musste ich mich zwar wieder selbst mit entsprechenden Genüssen versorgen, aber ich liebe das Zubereiten und Erfinden von neuen Rezepten ja sehr. Als erstes gab es nun sommerlich frisch:

Tomatensuppe!

für 2 Personen
8 bis 10 mittelgroße Tomaten
3 bis 4 getrocknete Tomaten
3 gehäufte Esslöffel Rosinen
2 EL Olivenöl
1/2 kleine Zwiebel
2 kleine Knoblauszehen
getrocknete oder frische Kräuter
wie Basilikum, Oregano
1/8 l Wasser
1 EL Salzsole
Zitrone nach Geschmack

Einlage je nach Gusto:
Mais vom Kolben geschnitten,
Sojasprossen, Kohlrabi in Würfeln,
Avocadowürfel


Diese Tomatensuppe ist sehr schnell gemacht und unglaublich gut. Den Strunk aus den Tomaten schneiden, alle Zutaten zusammen in den Blender und solange blenden, bis alles eine schön sämige Konsistenz hat. Gebt von Anfang an ein wenig Kräuter zu,
am Ende abschmecken und bei Bedarf nachwürzen. Es hängt von der Tomatenqualität ab ob ihr ein wenig mehr oder weniger Wasser oder mehr oder weniger Rosinen für die Süße benötigt. Lasst euch nicht von der Verwendung von Rosinen abschrecken, diese passen perfekt!

Die oben angeführten Einlagen passen alle sehr gut zur Suppe. Ihr könnt auch alles verwenden, die Suppe eher dickflüssig machen, und so eine Art Eintopf machen. Oder Ihr lasst das Wasser im Suppenrezept weg, und verwendet die Zubereitung als Sauce für Tomatenspaghetti. Wobei die Spaghetti spiralisierte Nudeln z.B. aus Zucchini sind.

Freitag, 15. Juni 2007

Salzgras




Mit einer Portion Wärme und Sonne in Form von Karottensuppe wollte ich mich heute von euch in den Urlaub verabschieden. Morgen früh fahren wir los in Richtung Rovinj in Kroatien. Zwei Wochen Urlaub liegen vor uns. Aber nun kam noch rechtzeitig und ersehnt meine Bestellung von Orkos mit Grenadillen, Macadamias und Tomatillos. Und mit Salzgras! Deshalb wurde der Plan mit Foto und Rezept von Karottensuppe verworfen. Am Abend der Reise ans Meer Salzgras zu essen passt auch viel besser finde ich.

Irgendwo hab ich mal aufgeschnappt, dass jemand meinte, Salzgras wären die Soletti der Natur. Glaubt mir, Salzgras ist viel besser. Es ist knackig, leuchtend grün und angenehm salzig. Ich habe es heute einfach mit einem Teller Tomaten und Avocados genossen. Eine perfekte Kombination.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Essen für den Klimaschutz!



Letzte Woche hab ich mir in unserem Programmkino Moviemento in Linz den Al Gore Film an Inconvienent Truth angesehen. Ihr wisst schon, Al Gore, der Beinahe-Präsident der USA. Über diesen Film hat die New York Times geschrieben: An Inconvinient Truth is a necessary film. Aber ich denke er ist nicht nur für die USA notwendig, sondern für uns alle. Der Film beschäftigt sich mit dem Klimawandel, der nicht mehr negierbar ist. Und er bereitet die allzu vielfältigen Fakten so auf, dass man wieder zu behaupten wagt: Ja, mir ist vieles klarer geworden. Al Gore war in den letzten Jahren international unterwegs um Vorträge über den Klimawandel und über mögliche Maßnahmen zu halten, um Aufklärung zu betreiben. Dieser Film ist Dokumentation seiner Arbeit.

Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber mediale Berichterstattung kann sehr verwirrend sein. Ich war immer eine, der Umweltschutz ein Anliegen war. Aber die Zusammenhänge im Klimawandel sind so komplex - man nehme zum Beispiel das Schlagwort Global Dimming - dass man oft nicht mehr weiß, wie sehr man als Laie den Stand der Dinge begreift.

Und dieser Film von Al Gore schafft genau das, einem den Stand der Dinge zu vermitteln. Mehr dazu auf der folgenden zugehörigen Website www.climatecrisis.net.

Al Gore vermittelt dabei keine Weltuntergangsstimmung, er motiviert, die eigenen Beiträge zu leisten. Auch in dem er klar macht, dass zwar time for "action" angesagt ist, es aber noch nicht zu spät ist. Wenn auch Alarmstufe rot im Hinblick auf höchsten Handlungsbedarf.

Wieso sich so ein Post in einem Blog findet der sich vor allem mit rohen kulinarischen Genüssen beschäftigt? Ich denke das liegt auf der Hand. Wenn man sich mit Ernährung, biologischen Lebensmitteln und Gesundheit beschäftigt, ist das Thema ein unausweichliches. Noch spezifischer: Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch setzt 5 kg CO2 frei, während 1 kg Gemüse nur für 100 kg CO2 verantwortlich ist.

Das ist doch enorm, findet ihr nicht? Und es ist auf der anderen Seite doch recht einfach den eigenen Beitrag zu leisten. Auto des öfteren stehen lassen, Müll trennen, Energiesparlampen verwenden, kein Stand-by Betrieb ... Ja, alles des öfteren gehört, deshalb aber nicht weniger wahr. Ich persönlich werde nun auf Öko-Strom umsteigen. Schließlich haben wir ja die Möglichkeit, wir Österreicher zum Beispiel bezeichnend bei der Ökostrom AG.

Wobei natürlich nicht zu verheimlichen ist: eine Avocado wächst nun mal nicht bei uns regional. Auch keine Kokosnuss. Und so muss jeder für sich versuchen, das Beste aus seiner ganz spezifischen Situation zu machen. Und sich genau zu informieren: Denn eine Treibhaustomate aus der Region wird zwar nicht über weite Wege transportiert, benötigt aber beim Anbau das Doppelte an Energie als Bioware.

Eure persönliche Energiebilanz könnt Ihr hier bei Greenpeace berechnen, mit dem Greenpeace CO2-Rechner.

Und um dem heutigen Posttitel gerecht zu werden - nachfolgendes Rezept!

Red Love (Rote Rüben-Salat)

3 mittlere Knollen Rote Rüben
2 leicht säuerliche feste Äpfel
Kren
Olivenöl
Apfelessig oder Zitrone


Die geschälten Roten Rüben raspeln, Größe siehe Foto, Äpfel und Kren ebenso. Für die Nicht-Österreicher: Rote Rüben ist gleich Rote Beete und Kren ist der Meerrettich. Ich mag immer schon soviel Kren zugeben, dass die Schärfe spürbar ist, es ist ein phantastischer Kontrapunkt zur Süße der Rüben - tastet euch an das für euch richtige Maß heran. Alles vermischen und mit großzügig Olivenöl und Essig oder Zitrone abschmecken.

Samstag, 9. Juni 2007

Asiatische Küche





Samstag. 9 Uhr früh. Ich habe mir die Zähne geputzt und ein Glas Wasser getrunken. Und dann hat es mich schon wieder zu diesem Blog gezogen. Es macht richtig Spaß. Ich merke zwar dass mein Körper nach meinem - fast täglich - frisch gepresstem Gemüsesaft verlangt. Aber das muss momentan noch warten. Am Nachmittag möchte ich mit meinem Freund Hannes an einen See baden fahren, und am Vormittag ist noch einiges zu erledigen, deshalb möchte ich unbedingt die Zeit für einen neuen Eintrag nutzen.

Unser Rohkostpicknick! Es fand bei herrlichstem Wetter auf Schloss Waldenfels statt. Nicht weil wir so feudal sind, sondern weil wir das Glück haben, den Schlossbesitzer zu unseren Freunden zählen zu dürfen. Das Schloss befindet sich im nördlichem Mühlviertel in außerordentlich schöner Landschaft. Das heißt eigentlich war es kein Picknick, aber die gemeinsamen Tafelein zwischen mir und meiner Freundin Hannelore haben sich unter diesem Terminus eingespielt.

Ja, und so haben wir am Donnerstag - Feiertag in Österreich, nämlich Fronleichnam, in rohköstlichen Genüssen geschwelgt. Die Favoriten der Mitesser waren eindeutig mein Pad Thai und die Erdbeer-Torte von Hannelore. Das Rezept für Ihre Torte werdet ihr sicher auf Ihrer Site Rohgenuss nachlesen können.

Ja, asiatisches Essen zählt momentan zu meinen Favoriten.

Und nun zu meinem

Pad Thai
für 3 Esser

suppige Basis:
250 ml rohe Kokosnussmilch
100 ml rohes Mandelmus
5 Stück gehackte Datteln
2 EL Limettensaft
1 TL gehackter Knoblauch
2 TL Tamari
1 TL gehackter Ingwer
1 TL Miso
Kokosraspeln nach Bedarf
kleine scharfe Chillies nach
Geschmack (Vorsicht!)

All diese Zutaten im Blender hochtourig blenden! Ja, so einfach - bis alles cremig leicht ist. Abschmecken und bei Bedarf nachwürzen. Bei mir ist es meist ein bisschen mehr Limette und Ingwer als in diesem Basisrezept.

Zur rohen Kokosmilch: Viele Rezepte - gerade aus den USA - verwenden dafür junge Kokosnüsse. In diesem Fall wird das Kokosnusswasser mit dem jungen Fruchtfleisch püriert. Da junge Kokosnüsse bei uns eher schwer zu bekommen sind, hab ich es irgendwann einmal mit normalen braunen Kokosnüssen aus Bioanbau probiert. Das Fruchtfleisch hab ich im Champion Entsafter kleingeraspelt. Die Raspeln dann mit lauwarmen Wasser übergossen, und für 1/2 Stunde stehen gelassen. Dann alles gut mit der Hand durchgedrückt. Ich geb das alles anschließend sogar noch mal in den Blender und mixe es gut durch. Dann werden die Restfasern abgeseiht - und übrig bleibt voilà Kokosnussmilch. Manche verwenden Wasser zu Kokosnuss im Verhältnis 1:1 - ich meistens sogar doppelt soviel Wasser wie Kokosnuss. Für mich ist die Milch dann noch immer dick und cremig genug. Für diejenigen unter euch, die trotz Rohkost nichts gegen hin und wieder einfrieren haben, lässt sich Kokosnussmilch natürlich auch gut auf Vorrat produzieren. Und ihr werdet Kokosnussmilch auch hier immer wieder in dem einen oder anderen Rezept entdecken. Gerade für Nachspeisen ist es oft eine unerlässliche Basis.

Ja,und in dieses suppige Basis verwendet dann je nach Gusto entsprechende

Einlagen:

z.B. halbe Cocktailtomaten
spiralisierte Zucchini, oder Rettich (Radi wie wir in Österreich sagen), oder eine Mischung aus beiden. Im Foto oben seht ihr auch spiralisierte Karotten. Man kann Frühlingszwiebeln reingeben, oder auch asiatisches Grüngemüse wie Pok Choi.

Verwendet das Verhältnis zwischen suppiger Basis und Nudeln wie Ihr es mögt.
Ich mag es in diesem Fall als Mittelding zwischen Suppe und Pesto. Ich rühre dann oft einfach noch Kokosraspeln unter und gebe eine große Handvoll thailändisches Basilikum oder Koriander hinzu. Lasst alles zumindest 30 Minuten marinieren.
Es schmeckt aber auch nach 2 Stunden Marinierung noch großartig.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Simple Pleasures




Mandelmilch am Morgen!


Mandelmilch ist meine Seelenstreichelnahrung. An einem so wunderbaren Morgen wie heute genossen, oder als "Cocktail" um nach Arbeitsschluss zu relaxen. Einfach total gut. Ich war in Vor-Rohkostzeiten kein Milchfan. Ich konnte Milch nur trinken wenn sie extrem kalt war und mit Kakao versetzt. Warme Milch verursachte mir schon immer Brechreiz. Käse fing ich erst an zu essen, als ich 15 Jahre alt war. Da entging ich irgendwann nicht mehr der "Pizzafraktion" meiner Freunde. Und irgendwann genoß ich Käse sogar. Zwar nicht die Hardcore-Käse, aber ansonsten sehr viele Varianten. Parmesan, der in jungen Jahren für mich eher nach Erbrochenem roch, liebte ich irgendwann. Milch jedoch mochte ich noch immer nicht besonders. Als ich nach einer Zeit des Fastens jedoch ein Stück Parmesan probierte, ereilte mich die alte negative Geschmackssensation wieder.

Insofern war Milch etwas, was mir sehr leicht fiel, es aus meiner Ernährung zu streichen. Mit Mandelmilch sieht das ganze anders aus. Sie ist mild, basisch, fantastisch. Man kann Sie natürlich mit frischen, in Wasser eingeweichten Mandeln machen. Oder man ist bequemer und stellt sie aus Mandelmus her (auf rohköstliche Qualität achten).

Mandelmilch

1/4 l Wasser
1 gehäufter Esslöffel Mandelmus
4 frische entsteinte Datteln


Das alles in den Blender, und so lange mixen, bis die Datteln gut vermixt sind. Ich erkenne dies inzwischen an der Farbe. Wenn ihr keine frischen Datteln sondern nur getrocknete habt, weicht sie unbedingt ein paar Stunden ein. Ich habe meine Milch gerade mit frischen Shahani Datteln von Orkos gemacht. Perfekt!

So. Und jetzt mache ich mich an die Arbeit! Heute ist Rohkost-Picknick mit Freunden angesagt. Mit der Familie meiner lieben Freundin Hannelore, die parallel mit mir einen Blog über Rohkost, nämlich den Blog "Rohgenuss" gestartet hat.

Dienstag, 5. Juni 2007

Froschgrün

Auch heute beschäftigte mich etwas Grünes. Allerdings war es ein Anti-Spliss-Produkt in Froschgrün, das da auf unserem Sideboard im Bad stand, als ich und mein Freund heimkamen. Das stand dort in der Früh noch nicht. Ich nahm es. Schaute es an. Ging zu meinem Freund und fragte ihn was das sei. Er blickte relativ glaubwürdig drein, und meinte er wisse es nicht.

Meine Erklärung dass das ein Produkt für Frauen ist, und ich eigentlich die einzige Frau in diesem Haushalt bin, brachte ihn nicht aus der Fassung. Ob ich es nicht selbst gekauft und vergessen hätte?

Ich habe so ein richtiges Elefantengedächtnis. Ich vergesse kaum etwas. Das macht mir oft den Kopf sehr schwer. Aber es hat ja auch nützliche Seiten. So kann man, wenn man sich sicher ist, dass man nicht selbst Verursacherin war, überlegen, welche Frau denn da im Bad war, und eines ihrer Utensilien vergessen hat.

Der Freund währenddessen findet das ganze recht lustig. Zum Glück tauchte dann die Idee auf, dass eventuell der nicht im Haus wohnende Sohn des Freundes vielleicht da war. Der manchesmal unser Bad benutzt. Vielleicht hatte er ja eine Freundin bei sich? Und hat unser Bad unerlaubt für Liebesspiele benutzt? mhmmm ...

Besagter Sohn gibt dann telefonisch Auskunft, dass das Produkt ihm gehört. Er hat ja auch überschulterlanges Haar das gepflegt werden will. So kann man ersehen, dass man als 35 jährige Frau auch schon wenig Vorstellung hat, wie sich 20jährige Männer heutzutage pflegen. Metrosexualität in Reinform sozusagen.

Zum Glück hatte ich noch genug Energie für ein leckeres Rohkostessen.



Und zwar für eine Miso-Limetten-Suppe.

Für die Suppe:
3 Tassen Wasser
1 TL Ingwersaft (frisch gepresst)
2 TL Limettensaft
2 gehäufte TL rotes Miso
2 gepresste Knoblauchzehen
etwas Sesamöl
etwas Chillieschote


Für die Suppe wird das Miso in eine Schüssel gegeben und mit heißem Wasser aufgelöst. Dann ganz langsam das restliche Wasser zugießen, in langem Schwall dass das Wasser abkühlt. Ich warte dann bis das Wasser nur mehr lauwarm ist, und gebe die restlichen Zutaten hinzu, gut verrühren.

Als Einlage dienen diverse Gemüse, geraspelt, oder für mehr "Nudelfeeling" mit einem Spiralschneider in Form gebracht. Ich nahm in meinem Fall Zucchini (Denkbar wären aber auch Karotten, fein geraffelter Fenchel, Pilze, ...), junge Frühlingszwiebel und Kirschtomaten. Ein paar Tropfen kaltgepresstes Sesamöl über die Gemüse. Voilà!

Montag, 4. Juni 2007

Ready to get things started?



Wie findet man einen würdigen Anfang für einen neuen Blog? Vor allem: wie findet man einen würdigen Anfang für einen Rohkost-Blog? Für ein Rohkost-Tagebuch, welches zeigt, wie abwechslungsreich und phantastisch Rohkost ist. Für ein Tagebuch, das Lust auf Grün machen will. Grün, weil wir damit rohes, biologisches, knackiges Obst und Gemüse meinen.

Vollgepackt mit Energie, Vitaminen und Mineralstoffen. Nahrung, die sich tatsächlich als solche bezeichnen darf. Weil sie jede einzelne Zelle unseres Körpers nährt und auf das optimalste versorgt.

Mit diesem Blog möchten wir euch näher bringen, wie toll und abwechslungsreich gesunde Ernährung sein kann. Und auch wie lustvoll. Und das ohne erhobenen Zeigefinger.

Wir wissen einfach wie gut wir uns mit Rohkost fühlen, und möchten euch Einblick geben, wie wir diesen Weg gehen. Wir, das bin ich - Sabine - und das ist Hannelore, von der ihr genauso hier lesen werdet. Mit appetitanregenden Fotos, mit Rezepten, mit Tipps und Tricks zur Rohkostzubereitung.

Mein Einstieg in die Rohkost erfolgte vor fünf Jahren. Nachdem mich bereits zwei Jahre davor eine Borreliose mit meinen damals 27 Jahren so fühlen ließ, als würde ich überhaupt nie mehr ein gesunder Mensch sein, fing ich an, mich immer mehr mit meiner Ernährung zu beschäftigen. Wieso konnte mein Körper diese Krankheit nicht bewältigen? Dazu schreibe ich euch gerne ein anderes Mal mehr. Denn ein Tagebuch soll nicht mit Krankheit, sondern in diesem Fall mit Gesundheit und Lebensfreude beginnen.

Über das erste Foto hier oben habe ich lange nachgedacht. Es hätte das Foto einer Rohkosttorte sein können mit einem Boden aus Macadamianüssen und mit einer Limettencremefüllung. Oder Fotos von einem unserer Rohkostpicknicks mit einer üppigen Palette aus unglaublich guten Sachen.

Für den Beginn dieses Blogs habe ich nun etwas gewählt, das zwar unspektakulärer, aber nicht minder gut ist: Ein simples Rohkostgericht, das schnell zubereitet ist, fabelhaft an heißen Sommerabenden mundet, und eines meiner Einstiegsgerichte in die Rohkost war. In diesem Sommer vor fünf Jahren kam diese "thailändische Frühlingsrolle" sehr oft auf meinen Mittags- oder Abendtisch. Sie ist delikat, frisch und toll anzusehen.

Ich erinnere mich als ich meine erste thailändische Frühlingsrolle bei einem Urlaub in Frankreich gegessen habe. Ein ganz kleiner Imbissstand mit verführerisch duftenden Gerichten. Optisch angezogen hat mich aber eine etwas, das ich nicht kannte. Ich kaufte mir diese durchsichtig schimmernde Rolle und meine Geschmacksnerven wurden aufs angenehmste gereizt. In der "gekochten Version" ist die Hülle aus Reisblättern, und innen finden sich z.B. Shrimps und Reisnudeln. Ich will nicht verheimlichen, dass es sehr gut schmeckte. Damals wusste ich aber auch noch nicht, wie unglaublich vielfältig sich Obst und Gemüse zubereiten lassen. Ich finde die rohe Version kann da aufs Beste mithalten.

Thailändische Frühlingsrolle

als Hülle Blätter z.B. von Eisbergsalat
Karotten geraspelt
Zucchini geraspelt

Sauce zum Dippen:
4 EL Agavennektar
2 EL Wasser
2 TL Meersalz/Sole
2 TL Limettensaft
3 Knoblauchzehen feingehackt
fein gehackte Chillies nach Geschmack

frische gehackte Minze nach Geschmack


Von der Sauce mache ich immer eine vielfache Menge. Sie hält sich tadellos im Kühlschrank und schmeckt einfach toll - auch für andere Gerichte. Einfach alle Zutaten in einer Schüssel verrühren und etwas ziehen lassen. Ich verwende immer relativ viel Minze, weil ich das Aroma liebe. Aber auch Zitronenmelisse anstelle von Minze macht sich toll. Das geraspelte Gemüse in das Salatblatt geben, etwas Sauce dazu, das Salatblatt einrollen und in die Sauce dippen.

Und für einen süßen einfachen Nachtisch - greift zu den tollen Früchten der Saison. Ich habe mir heute eine Schale Kirschen gegönnt. Für mich ist die Kirschsaison ein Highlight. Sie vergeht viel zu schnell. Als ich meine Nahrung auf Rohkost umstellte, habe ich mir am meisten Sorgen gemacht, ob ich denn ohne Süßigkeiten auskommen werde. Die größte Sorge hat sich als am unberechtigtsten erwiesen - und ich war wirklich der sogenannte Schokoladentiger. Die Süße von reifen Früchten hat von Anfang an keinen Heißhunger auf Zuckerzeugs aufkommen lassen.
Das hat mich damals wirklich überrascht.

Also: Ran an die Kirschen!